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VARROAMILBEN

Imker sein

(auch "Varroatose", "Varroose")

Bild ganz oben: Varroamilbe auf einer Bienenmade
Bild oben: Männchen auf größerem Weibchen

alle Bilder von Dr. Marc O. Schäfer,
Institut für Infektionsmedizin, Friedrich-Loeffler-Institut


Schadbild:
  • missgebildete Bienen und Drohnen im Spätsommer und Herbst
  • kleine, rotbraune Parasiten auf den Bienen und der Brut, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind
  • in schlimmen Fällen fliegen sich die Völker innerhalb weniger Tage kahl

Besonderheit:
  • Verursacht durch die parasitisch lebende Milbe varroa destructor.Seit 2020 weiß, man, dass sich die Milbe vom Fettkörper ernährt und nicht von der Hämolymphe.
  • Milbe pflanzt sich in der verdeckelten Brut fort, erwachsene Bienen sind "Transportmittel"
  • eines der größten Probleme der Bienenzucht weltweit
  • Ohne gezielte Bekämpfung überleben die meisten Völker den Befall mit der Varroamilbe nicht.

Vorbeugung:
  • regelmäßige Drohnenbrutentnahme
  • Bildung von (Zwischen-)Ablegern
  • Bildung von Kunstschwärmen

Bekämpfung:
  • fallen im Juli mehr als 10 Milben pro Tag, dann sollte umgehend behandelt werden
  • Ameisensäure 60 % als Langzeitverdunstung nach der Abschleuderung und nach der Auffütterung (Außentemperatur sollte zwischen 20 und 25°C liegen)
  • einmalige Oxalsäurebehandlung im Träufelverfahren nur bei brutfreien Völkern drei Wochen nach der ersten Frostperiode bei Außentemperaturen, die um den Gefrierpunkt liegen.

Das LLH Hessen (Kirchhain) hat vier Flyer zum Thema Varrobekämpfung ohne Säuren aufgelegt:


Auf den Diagnoseschiebern in den Beuten kann man sie meist nur als ovale bräunliche Flecken ausmachen. Deshalb jetzt einmal Vergrößerungen von Varroamilben, die mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops entstanden sind. Ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung der Bilder geht an das Forum Moderne Landwirtschaft e.V..

Die ausgewachsene Varroa-Milbe misst etwa 1,6 Millimeter. Das entspricht rund einem Zehntel der Körperlänge einer Arbeiterin oder Drohne eines Honigbienenvolkes.
Quelle: Bayer AG

Bei der Bauchansicht der erkennt man deutlich vier Beine auf jeder Körperhälfte. Zwischen den zwei Vorderbeinen befindet sich der Saugapparat des Parasiten.
Quelle: BASF

Die beiden Vorderbeine dienen der Varroa-Milbe auch als Fühler, dazwischen befindet sich ihr Saugapparat.
Quelle: BASF

Der Saugapparat der Varroa-Milbe in Detailansicht.
Quelle: Bayer AG
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