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Hilfe für Wildbienen

Wildbienen
Die etwa 585 in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten umfassen alle Arten der Bienen aus der Überfamilie Apoidea. Darunter gehören auch die Hummeln, die parasitisch lebenden Bienenarten und selbstverständlich auch unsere Europäische Honigbiene (Apis mellifera) in ihrer mitteleuropäischen Unterart (Apis mellifera mellifera - die Schwarze Honigbiene). Wildlebende Honigbienenvölker der Schwarzen Honigbiene sind in Deutschland so gut wie ausgestorben, da in der deutschen Imkerei größtenteils nur die Kärntner Unterart Apis mellifera carnica verwendet wird. Diese ist seit Jahrhunderten ein gezüchtetes Nutztier des Menschen und wurde folglich aus der Gruppe der Wildbienen herausgenommen.
Honigbienen, die sich als Bienenschwarm in einer Baumhöhle oder Mauerritze eingenistet haben, sind übrigens keine Wildbienen. Man kann sie höchstens als "verwilderte Honigbienen" bezeichnen.

Bis auf die Honigbiene und die Hummelarten sind alle Wildbienenarten Deutschlands Solitärbienen, die einzeln und nicht in einem Sozialverband leben. Folglich müssen sich Wildbienenarten um ihren Nachwuchs stets immer selbst kümmern. Das fängt bei der Wahl der Nist-Lebensräume an. Nur rund ein Viertel der deutschen Wildbienenarten legen ihre Nester oberirdisch an - drei Viertel legen diese unterirdisch im Boden an. Dazu gibt es noch parasitoitisch lebenden Bienenarten, die ihre Eier auf den Larven der anderen Wildbienenarten legen.
Mit den beliebten Nisthilfen (Holzklötze mit vielen Bohrlöchern) unterstützt man lediglich 10% bis 15% der Wildbienen.

Wir möchten hier nicht das Thema Wildbienen neu aufmachen, denn es ist extrem umfangreich und komplex. Wir möchten nur aufzeigen, wie Sie Wildbienen unterstützen können und verweisen stattdessen auf die vielen hervorragenden Internetseiten.

Sämtliche Bilder auf dieser Seite entstanden im Fichtelgebirge bzw. Steinwald.

Aschgraue Sandbiene

Blattschneiderbiene

parasitoitisch lebenden Kegelbiene

Wildbienen sind äußerst friedliebend:
Wildbienen haben wie alle Bienen einen Stechapparat. Dieser wird aber nur von der Honigbiene und einer Hummelart auch eingesetzt, wenn man zu nahe an ihre Nester kommt. Die restlichen Wildbienen verteidigen ihre Brut nicht. Sie versuchen höchstens dann zu stechen, wenn man sie quetscht. Hummeln können das dann auch. Bei fast allen anderen funktioniert das aber nicht, denn ihr Stachel ist so schwach, dass er die menschliche Haut nicht durchdringen kann.

Gelbbindige Furchenbiene

Blaue Holzbiene

Glockenblumen-Sägezahnbiene

Warum sind Wildbienen so wichtig ?
Laut BienABest "schätzt der Weltbiodiversitätsrat IPBES, dass rund 90% aller Wildpflanzen und 75% aller Nahrungspflanzen auf die Bestäubung durch  Tiere wie Honigbienen und Wildbienen angewiesen sind. Der ökonomische  Wert der Bestäubungsleistung durch Tiere beträgt dabei rund 235 bis 577  Milliarden Dollar pro Jahr."
[...]
"Die Wildbienen gehen weltweit in ihrem Bestand zurück. Allein in Deutschland stehen über 50% der Wildbienenarten auf der Roten Liste. Neben klimatischen Veränderungen und Extremereignissen, invasiven Arten und Krankheitserregern ist der Lebensraumverlust durch menschliche Eingriffe der wichtigste Faktor für den Rückgang der Wildbienenarten und Wildbienendichten."

Schmalbiene, aber welche ... ?

Schmalbiene, aber welche ... ?

Schmalbiene, aber welche ... ?

Mit diesen 10. Grundsätze machen Sie ihre Umgebung (wild-)bienenfreundlich:
  1. Verwenden Sie keine Pflanzenschutzmittel.
  2. Sorgen Sie dafür, dass es in ihrem Umfeld vom Frühling bis in den Herbst hinein ständig blüht.
  3. Heimische Bienen können oft nur von heimische Pflanzen Nektar gewinnen.
  4. Nur "ungefüllte Blüten" geben auch Nektar und Pollen.
  5. Lassen Sie einen Teil ihres Gartens "verwildern".
  6. Räumen Sie ihren Garten erst im Frühjahr auf.
  7. Belassen Sie Totholz im Garten.
  8. Bieten Sie "sinnvolle" Nisthilfen an.
  9. Verzichten Sie auf sog. englischen Rasen, Kiesgärten und Konifären.
  10. Schaffen Sie für die bodenbrütenden Wildbienenarten vegatationsfreie Flächen von ca. 4 m² mit einem möglichst lehmigen Boden.

Rotschöpfige Sandbiene

Sandbiene, aber welche ... ?

Weiden-Sandbiene

Sinnvolle Links zum Thema Wildbienen:







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Empfehlenswerte Literatur:
Werner David
Fertig zum Einzug - Nisthilfen für Wildbienen
pala-Verlag GmbH
2020
ISBN: 978-3-89566-358-1
Hopfenmüller Sebastian & Stangler Eva
Bienen retten - nachhaltig
Eugen Ulmer KG
2021
ISBN: 978-3-8186-1227-6
Niebel-Lohmann Angela
Wildbienen
artgerecht unterstützen
Haupt-Verlag
Bern, 2022
ISBN: 978-3-258-08239-4
Segerer Andreas, Rosenkranz Eva
Das große Insektensterben
oekom-Besellschaft
München, 2018
ISBN: 978-3-96238-049-6
Zucchi Herbert & Voskuhl Janina
Wildbienen in der Stadt
Haupt Verlag
1.Auflage 2020
ISBN: 978-3-258-08195-3
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