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Spezielle Hilfe für Wildbienen

Die etwa 585 in Deutschland vorkommenden "Wildbienenarten" umfassen alle Arten der Bienen aus der Überfamilie Apoidea. Eigentlich gehört da ursprünglich unsere Honigbiene mit dazu. Da sie aber seit mehreren Jahrhunderten durch den Menschen als Nutztier gehalten wird, hat man sie aus dieser Gruppierung herausgenommen.

Von den Wildbienen leben rund ein Viertel oberirdisch, drei Viertel allerdings unterirdisch im Boden. Das bedeutet, dass man mit den beliebten Nisthilfen lediglich 25 % der Wildbienen unterstützt.

Honigbienen, die sich als Bienenschwarm in einer Baumhöhle eingenistet haben, sind übrigens keine Wildbienen. Man kann sie höchstens als "verwilderte Honigbienen" bezeichnen.

Wir möchten hier nicht das Thema Wildbienen neu aufmachen, denn es ist extrem umfangreich und komplex. Wir möchten nur aufzeigen, wie Sie Wildbienen unterstützen können und verweisen stattdessen auf die vielen hervorragenden Internetseiten.
Aschgraue Sandbiene
Blattschneiderbiene
Kegelbiene

Wildbienen sind äußerst friedliebend:
Wildbienen haben wie alle Bienen einen Stechapparat. Dieser wird aber nur von der Honigbiene und einer Hummelart auch eingesetzt, wenn man zu nahe an ihre Nester kommt. Die restlichen Wildbienen verteidigen ihre Brut nicht. Sie versuchen höchstens dann zu stechen, wenn man sie quetscht. Hummeln können das dann auch. Bei fast allen anderen funktioniert das aber nicht, denn ihr Stachel ist so schwach, dass er die menschliche Haut nicht durchdringen kann.

Warum sind Wildbienen so wichtig ?
Laut BienABest "schätzt der Weltbiodiversitätsrat IPBES, dass rund 90% aller Wildpflanzen und 75% aller Nahrungspflanzen auf die Bestäubung durch  Tiere wie Honigbienen und Wildbienen angewiesen sind. Der ökonomische  Wert der Bestäubungsleistung durch Tiere beträgt dabei rund 235 bis 577  Milliarden Dollar pro Jahr."
[...]
"Die Wildbienen gehen  weltweit in ihrem Bestand zurück. Allein in Deutschland stehen über 50% Wildbienenarten auf der Roten Liste. Neben  klimatischen Bedingungen, invasiven Arten und Krankheitserregern ist der Lebensraumverlust durch menschliche Eingriffe ein wichtiger Faktor für  den Rückgang der Wildbienen."

Mit diesen 10. Grundsätze machen Sie ihre Umgebung (wild-)bienenfreundlich:
  1. Verwenden Sie keine Pflanzenschutzmittel.
  2. Sorgen Sie dafür, dass es in ihrem Umfeld vom Frühling bis in den Herbst hinein ständig blüht.
  3. Heimische Bienen können oft nur von heimische Pflanzen Nektar gewinnen.
  4. Nur "ungefüllte Blüten" geben auch Nektar und Pollen.
  5. Lassen Sie einen Teil ihres Gartens "verwildern".
  6. Räumen Sie ihren Garten erst im Frühjahr auf.
  7. Belassen Sie Totholz im Garten.
  8. Bieten Sie "sinnvolle" Nisthilfen an.
  9. Verzichten Sie auf sog. englischen Rasen, Kiesgärten und Konifären.
  10. Schaffen Sie offene Bodenstellen.
Sinnvolle Links zum Thema Wildbienen:







Empfehlenswerte Literatur:
Werner David
Fertig zum Einzug - Nisthilfen für Wildbienen
pala-Verlag GmbH
2020
ISBN: 978-3-89566-358-1

Hopfenmüller Sebastian & Stangler Eva
Bienen retten - nachhaltig
Eugen Ulmer KG
2021
ISBN: 978-3-8186-1227-6

Segerer Andreas, Rosenkranz Eva
Das große Insektensterben
oekom-Besellschaft
München, 2018
ISBN: 978-3-96238-049-6

Zucchi Herbert & Voskuhl Janina
Wildbienen in der Stadt
Haupt Verlag
1.Auflage 2020
ISBN: 978-3-258-08195-3
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