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WACHSMOTTE

Imker sein

"Schädlicher Nützling" oder "nützlicher Schädling" ?

Schadbild:
  • mehrschichtiges Gespinst
  • im Gespinst befinden sich Gänge mit den Maden
  • durchbohrte und zerfressene Waben
  • meist ältere und mehrfach bebrütete Waben
  • in Brutwaben sind die Wände der Brutzellen nach oben verlängert und kaum verdeckelt ("Röhrchenbrut")
  • Brut zum Teil abgestorben
  • Kot der Wachsmotten in den Zellen

Raupe einer Wachsmotte (der Kopf befindet sich rechts)

Blick von oben auf die Rähmchen: das deutlich erkennbare "Gespinst" lässt nichts Gutes erahnen

Blick auf die Rähmchen in der Zarge darunter: deutlich erkennbare Hinterlassenschaften

das "Gespinst" der Wachsmotte, eine fette Made versucht sich zu verstecken (rotes Oval)

die benachbarte Wabe: damit das Gespinst Platz hat, wurde die Wabe bis zur Mittelwand abgenagt

die Made ist zu fett, um sich in einer Wabenzelle zu verstecken - sie ergreift die Flucht

upps, da sind ja noch mehr: an verschiedenen Stellen im Gespinst "wabern" noch weitere Maden

Eigentlich sollte aus den einjährigen Waben noch Bienenbrot gewonnen werden - nach dem Urlaub. Zwei Wochen Lagerung in der Garage und schon sind die Frasgänge in zahlreichen Waben deutlich zu erkennen. Und tschüss Bienenbrot ...

Besonderheit:
  • Maden stammen von den Nachtfaltern "Große Wachsmotte" und "Kleine Wachsmotte"
  • sie dringen in schwache Völker ein und legen ihre Eier in wenig zugängliche Stellen
  • die Raupen ernähren sich eigentlich mehr von Pollen und den Puppengespinst der Bienenbrut als vom Wachs, daher sind unbebrütete Waben aus dem Honigraum kaum gefährdet

Bekämpfung:
  • alle Waben eines befallenen Volkes einschmelzen

Vorbeugung:
  • keine schwachen Völker halten, die sich gegen Schädlinge nicht ausreichend wehren können
  • häufige Wabenerneuerung
  • keine alten Waben am Bienenstand offen herumliegen lassen
  • entnommene Waben möglichst schnell einschmelzen
  • im Wabenlager bereits bebrütete Waben mottensicher lagern, also Zargen mit Fliegengitter abdecken
  • Bei Minustemperaturen im zweistelligen Bereich sterben alle Stadien der Wachsmotten ab (ebenso die Nosema-Sporen). Deshalb (wenn möglich) alle Zargen und Waben während einer richtig frostigen Winternacht drausen aufstellen.

Zusatzinfo:
  • Wachsmotten sind Schmetterlinge, genauer gesagt Nachtfalter, und gehören zur Familie der "Zünsler"
  • sind weltweit verbreitet
  • ursprünglich übernahm die Wachsmotte eine wichtige Aufgabe: ihre Maden zerstöreten den Wabenbau von alten, verlassenen oder abgestorbenen Bienennestern (z.B. in Baumhöhlen) so nachhaltig, dass wieder Platz für eine neue Besiedlung durch Bienen vorhanden war
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