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Bienenland Burkina Faso

Imkerei weltweit
Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Günter Neuenhofer


Bienen über Bienen in einem der ärmsten und trockensten Länder der Erde.  Wo finden Bienen hier Nahrung und Wasser ? In der 6 monatigen Trockenzeit ist der Boden von der Sonne steinhart gebrannt. Die Gräser sind braun, Hirse und Baumwolle sind geerntet. Tatsächlich gibt es Bienen nur dort, wo Büsche und Bäume stehen oder in felsigen und hügeligen Regionen.

Wie nasse Säcke hängen die Bienenkörbe in den Astgabeln. Die Stirnseiten bestehen aus Blechdeckeln mit mehreren Einfluglöchern. Geerntet wird im März/April und im Herbst - ohne Schutzkleidung. Trockener Kuhdung und Gras ergeben einen schönen Rauch, mit dem die Bienen vertrieben werden. Geernet wird ein Gemisch aus dunklen, würzigen Honig, Wachs und Bienenresten ...

Im Dorf Djongolo hat ein Imker von den Japanern, die in der Nähe bei einem Staudamm- und Bewässerungsprojekt beschäftigt waren, 20 Kenia-Oberträgerbeuten bekommen, die er aber wegen der giftigen Pestizide und Insektizide, die in den Baumwollfeldern eingesetzt werden, nicht in der Nähe des Dorfes aufstellen kann. Ihm seien 4 Völker abseits der Felder hinter einem Hügel plötzlich gestorben. "Warum ?", fragt er uns.


Da er auch einen Schutzanzug, Smoker und Informationen erhalten hat, weiß er mehr über die Bienenzucht als die einfachen Bauernimker. Bei der Märzernte am Ende der Trockenzeit ernte er 12 bis 20 Liter pro Volk, die Herbsternte erbringe jedoch nur 2 Liter. Pro 1 Liter (1,4 kg) erhält er 4 €, was einen Verdienst von 1.600 € ausmacht.


Imkern im Krug
Ein Imker bei Kampala zeigt stolz seine Keramikkrüge, in denen schon seit Vater geimkert hat - eine durchaus übliche Vorgehensweise in diesem Teil Afrikas. Auch er "räuchert" eine Woche lang mit brennendem Kuhdung und abschließend noch mit bestimmten Blättern diese Bienenwohnungen aus. Dann sind sie bereit, damit wilde Bienenvölker einziehen können.

Man muss sich nur zu helfen wissen: zwei Krüge übereinander und schon hat man einen Brut- und einen Honigraum.
Auf diese Idee kam der Imker Apekira Gomgnimbou in der Nähe der Stadt Pô. Er imkert sowohl mit den traditionellen Beuten als auch mit den modernen Zargen. Über eine Städtepartnerschaft mit der südfranzösischen Stadt Pau hat er in Frankreich eine landwirtschaftliche Ausbildung mitgemacht. Dabei sieht er 1984 zum ersten Mal in seinem Leben Bienen in einem Kasten und wie sich ein Mann ohne Angst darüber beugt ... Davon war er so fasziniert und begeistert, dass er 2 Jahre später noch einmal einen sechsmonatigen Aufenthalt zur Weiterbildung wahrnahm und dann sein Wissen als Leiter eines Projektes der französischen Entwicklungshilfe zum Aufbau einer Imkerei und zur Entwicklung der Landwirtschaft bis 1999 weitergab.

Heute besitzt er alle Ausrüstungsgegenstände einer modernen Imkerei einschließlich der Königinnenzucht.



Frauenpower am Wochenmarkt
Claire, Imkerin in Songpèlsé, ist Präsidentin einer Frauenkooperative, der inzwischen 400 Frauen und 100 Männer angebören. Und sie ist Koordinatorin des Netzwerkes der Imker von Burkina Faso (www.song-taaba.org). Sie besuchte einen sechsmonatigen Fortbildungskurs in der Schweiz. Als Startmaterial hat sie danach fünf Kenia-Beuten bekommen, eine Honigschleuder, einen Wabenschmelzer und Schutzkleidung. Inzwischen besitzt sie 104 Beuten. Im März/April schleudert sie zweimal im Abstand von 21 Tagen und erhält pro Beute 10 kg Honig, während sie im November nur 1 kg Honig erntet. Für ein Pfund Honig erhält sie 1,60 €.
Claire mit einer typischen Honigflasche zu 700 ml

Die Kenia-Beute aus Holz mit 24 Oberleisten eignet sich am besten für die Haltung der afrikanischen Bienen.
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