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Hilfe, ein Schwarm

Wenn Sie im Hohen Fichtelgebirge einen (herrenlosen) Bienenschwarm sehen, dann melden Sie sich doch umgehend bei uns. Bei Bienenschwärmen ...

- im Bereich Brand, Ebnath, Nagel:
0171 5153256

- im Bereich Tröstau, Wunsiedel:
0151 64411309

- in allen anderen Bereichen oder wenn obige Kollegen nicht erreichbar sind bei:

0160 523 84 85

Und bewahren Sie unbedingt Ruhe. Ein Bienenschwarm ist absolut beeindruckend und normalerweise harmlos. Außerdem ist es ein Naturereignis, das nur wenige in ihrem Leben bewundern können. Also genießen Sie den Augenblick.
Erreichen Sie gerade keinen Imker bzw. kann dieser erst in einigen Stunden kommen, dann besprühen sie den Schwarm von allen Seiten her leicht mit einen feinen Wasserstrahl. Dazu eignet sich eine Sprühflasche hervorragend. Die Bienen werden dadurch schwer und können eine Zeitlang nicht auffliegen. Diesen Vorgang etwa alle 30 Minuten wiederholen.

Warum schwärmen Bienen ?

Bienenvölker haben von Ende April bis Ende Juli ihre meisten Bienen, rund 50.000. Dies liegt am jahreszeitlich bedingten überreichen Nektar- und Pollenangebot. Diesen Umstand nutzt der Bien, um ein neues Volk entstehen zu lassen - das Bienenvolk schwärmt.
Beim Schwärmen zieht die alte Bienenkönigin mit rund der Hälfte der Bienen und viel Honig in deren Mägen (rund 3 bis 4 kg) aus dem Bienenstock aus und lässt sich irgendwo in der Nähe als Schwarmtraube nieder. Von hieraus starten "Erkundungsbienen" ihre Flüge, um eine neue Behausung zu finden. Innerhalb von 3 Tagen sollte diese gefunden sein, denn die Honigvorräte in den Bienenmägen gehen dann langsam zur Neige. Sollte keine passende Behausung gefunden werden bzw. setzt starker Regen oder gar Hagel ein, dann ist das normalerweise das Todesurteil für das junge, neue Volk.

Am 18. Mai 2019 um 14:33 Uhr schwärmte dieses Volk aus seiner Beute. Das Originalvideo dauert 2:38 min. Die ersten 30 Sekunden sind da ja noch gar nicht mit drauf ...

Was passiert mit dem im Stock verblieben Restvolk ?
Das Restvolk bleibt im Bienenstock zurück und baut mit der neuen Königin bis zum nächsten Jahr wieder ein kräftiges Volk auf. Jedoch steht dieses Volk in diesem Jahr nicht mehr für eine Honigernte zur Verfügung.


Einfangen eines Schwarmes durch den Imker
Das Prinzip ist einfach und leicht erklärt: "Nimm die Königin und das Volk kommt automatisch hinterher." Problem: Wie findet man in einer Traube von etwa 25.000 Bienen die Königin ?

Normalerweise hängt die Schwarmtraube an einem Ast, dann ist die Königin meist in deren Zentrum. Das bedeutet, dass man den ganzen Schwarm einfangen und hoffen muss, dass man die Königin mit erwischt hat. Dazu sprüht man den Schwarm zuerst mit einem feinen Wasserstrahl nass. Die Bienen werden schwerer und können nicht so leicht auffliegen. Dann "stößt" man den Schwarm direkt in einen Schwarmfangeimer oder man schneidet den Ast ab und stellt den Schwarm mit samt dem Ast in den Eimer.

Ist das Fühjahr besonders kalt und regenreich, wie z.B. 2021, dann ziehen die Schwärme zwar aus, hängen sich aber direkt an oder auch unter die Beute ...

Arbeitsmaterialien zum Einfangen eines Schwarmes:
- Schwarmfangeimer
- Sprühflasche mit Wasser
- Gänsefeder/Abkehrbesen
- Astschere/Säge
- Stichschutz
- stabile Leiter
- Absperrgitter

Und bei aller Begeisterung über ein vielleicht bald neues Bienenvolk gilt immer der Grundsatz: Kein Schwarm (und ist er noch so groß) ist es wert, ein zu großes Risiko in Kauf zu nehmen und sich zu verletzen.

Wie geht man mit eingefangenen Schwärmen um ?
Bei Schwärmen unbekannter Herkunft ist auch der Gesundheitszustand unklar. Deshalb sollten folgende Grundsätze beachtet werden:
  • Schwärme nur in Bienenkästen „einlogieren“, die mit Mittelwänden ausgestattet sind. Das vom Schwarm mitgeführte Futter kann auf diese Weise von den Bienen nicht sofort abgelagert werden, da der Schwarm erst noch Waben bauen muss.
  • Das Zuhängen einer ausgebauten Mittelwand ermöglicht der Königin, sofort mit dem Eierlegen zu beginnen. Sobald diese erste Wabe verdeckelt ist, kann diese Wabe mit den darin gefangenen Varroabilben "entsorgt" werden.
  • Als Alternative kann auch eine Behandlung mit Milchsäure, Oxalsäure oder Varromed erfolgen.
  • Schwärme abends einschlagen, um ein Ausziehen zu verhindern.
  • Die bessere Alternative zum Einschlagen ist das "Einlaufen lassen"
  • Eine "Kellerhaft" ist nicht notwendig, führt jedoch dazu, dass die Bienen ihr mitgebrachtes Futter verbrauchen. Somit sinkt die Gefahr des Ausbruchs von möglicherweise mitgebrachten Krankheiten. Allerdings besteht auch die Gefahr des Verhungerns.
  • Die Bruttätigkeit des Schwarmes in den folgenden Wochen sehr sorgfältig beobachten, bei krankhaften Veränderungen der Brut sofort Fachmann zu Rate ziehen.

Nicht immer geht allles ganz reibungslos: Der Schwarm will nicht so recht in sein neues Zuhause. Dieser ist ausgezogen und hat die Nacht im Freien verbracht. Tags darauf wurden die Ausreißer erneut in die Kiste gekehrt und blieben diesmal drinn.

Hier gibt´s weitere wertvolle Informationen:



Viel Spaß bei der kleiner Bildershow von Bienenschwärmen
Die Aufnahmen wurden im Internet gefunden. Urheber konnten oft nicht ermittelt werden. Damit die Textfelder sichtbar werden, die Maus nicht über den gelben Bereich bewegen.



§   Rechtliche Grundlagen   §
  • Ein Bienenschwarm wird herrenlos, wenn ihn der Eigentümer nicht unverzüglich verfolgt oder wenn er gar die Verfolgung aufgibt (§ 961 BGB). Verfolgt der Eigentümer seinen Bienenschwarm, dann darf er (mit der Absicht, diesen einzufangen) auch fremde Grundstücke betreten (§ 962 BGB).
  • Sobald ein Schwarm jedoch herrenlos ist, ist er zur Aneignung durch Dritte frei. Das bedeutet, dass dieser Bienenschwarm bereits während des Einfangens das Eigentum des Einfängers ist. Für uns bedeutet das, dass wir beim Einfangen eines herrenlosen Schwarmes ebenfalls fremde Grundstücke betreten dürfen.

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