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Wildbienen

Wildbienen
In Deutschland gibt es über 600 Wildbienenarten. Sie können zusammengefasst werden zu staatenbildenden Bienen (Hummeln), zu Solidärbienen und zu den parasitischen Arten.

Solitärbienen müssen sämtliche Arbeitsschritte selbst ausführen, vom Anlegen der Niströhren über das Pollenensammeln bis hin zum Eierlegen. Ein Drittel dieser Bienen legt ihre Nester oberirdisch an - zwei Drittel legen diese unterirdisch im Boden an. Die parasitisch lebenden Arten legen ihre Eier in die Brutzellen der Solitärbienen und verschwinden schnell wieder.

Bis auf ganz wenige Ausnahmen entstanden sämtliche Bilder dieser Seite im Fichtelgebirge, im Steinwald sowie in Bayreuth im ökologisch-botanischen Garten der Universität und am "Bunten Hügel", einer tollen Anlage des Vereins "Die Summer".
Bestimmungshilfen
Um Wildbienen auf Gattungsebene zu bestimmen, bedient man sich am besten folgender dreier Eigenschaften:
  • Cubitalzellen
  • Art des Pollensammelns
  • Nistweise

Cubitalzellen:
Die Flügel der Wildbienen weisen eine gewisse "Verästelung" auf. Die sog. "Cubitalzellen" können zur Gattungszuordnung hergenommen werden. Dabei wird die Anzahl der Cubitalzellen sowie deren relative Größe zueinander verglichen. Aber Achtung: Mehrere Gattungen haben dieselben Größenverhältnisse, so dass man noch andere Kennzeichen heranziehen muss.
2 Cubitalzellen
1=2
Sand-/Erdbiene (-lagopus)
Zottelbienen
Scheinlappenbienen
Schenkelbienen
Hosenbienen
Woll-/Harzbienen
Blattschneider-/Mörtelbienen
Löcherbienen
1=2
jedoch mal 1 oder 2 etwas größer
Düsterbienen
Kegelbienen
Mauerbienen
1>2
Maskenbienen
Scherenbienen
2>1
Langhornbienen
mir keine
relativen Größen bekannt
Schlürfbienen
Graubienen
Glanzbienen
Zweizahnbienen
Steinbienen
Kraftbienen
Sandgängerbienen
3 Cubitalzellen
1=2=3
Pelzbienen
Hummeln
1>2=3
Seidenbienen
Steppenbienen
Wespenbienen
Filzbienen
Schmuckbienen
1>3>2
Sand-/Erdbienen
Furchenbienen
Schmalbienen
Blutbienen
Sägehornbienen
1=3>2
Spiralhornbienen
Trauerbienen
Fleckenbienen
Keulhornbienen
3>1>2
Langhornbiene (tetraloniella)
Holzbienen
Art des Pollensammelns:
Auch die Art und Weise, wie die Weibchen Pollen sammeln, gibt Auskunft über die Gattungen. Man unterscheidet zwischen:
Bauchsammler
Woll-/Harzbienen
Blattschneiderbienen
Mörtelbienen
Mauerbienen
Scherenbienen
Löcherbienen
Steinbienen
Spiralhornbienen*
Beinsammler
Seidenbienen
Sand-/Erdbienen
Zottelbienen
Scheinlappenbienen
Furchenbienen
Schmalbienen
Schlürfbienen
Graubienen
Steppenbienen
Glanzbienen
Spiralhornbienen*
Sägehornbienen
Schenkelbienen
Hosenbienen
Pelzbienen
Langhornbienen
Keulhornbienen*
Holzbienen*
Hummeln
Kropfsammler
Maskenbienen
Keulhornbienen*
Holzbienen*
Kuckucksbienen
(sammeln keinen Pollen)
Blutbienen
Düsterbienen
Zweizahnbienen
Kegelbienen
Trauerbienen
Fleckenbienen
Wespenbienen
Filzbienen
Kraftbienen
Sandgängerbienen
Schmuckbienen
Kuckuckshummeln
* sowohl ... als auch

Nistweise:
Hier unterscheidet man zwischen:
oberirdisch
Maskenbienen*
Seidenbienen*
Steinbienen
Mauerbienen
Löcherbienen
Wollbienen*
Blattschneider-/Mörtelbienen*
Pelzbienen*
Holzbienen
Keulhornbienen
Hummeln*
im Boden
Maskenbienen*
Seidenbienen*
Sandbienen
Zottelbienen
Scheinlappenbienen
Furchenbienen
Schmalbienen
Glanzbienen
Schlürfbienen
Graubienen
Spiralhornbienen
Steppenbienen
Sägehornbienen
Schenkelbienen
Hosenbienen
Wollbienen*
Blattschneider-/Mörtelbienen*
Pelzbienen*
Langhornbienen
Hummeln*
kein Nest
(Kuckucksbienen)
Blutbienen
Düsterbienen
Kegelbienen
Zweizahnbienen
Trauerbienen
Fleckenbienen
Filzbienen
Kraftbienen
Sandgängerbienen
Schmuckbienen
Wespenbienen
* sowohl ... als auch

Übersicht über die Wildbienen Deutschlands auf Gattungsebene
1. Familie der Seidenbienenartigen mit den Gattungen:
Maskenbienen (Hylaeus) mit 39 Arten
Seidenbienen (Colletes) mit 15 Arten
Resetten-Maskenbienebiene
Efeu-Seidenbiene (Standort: Ulm)

2. Familie der Sandbienenartigen mit den Gattungen:
Sandbienen (Andrena) mit 127 Arten
Zottelbienen (Panurgus) mit 3 Arten
Scheinlappenbienen (Panurginus) mit 3 Arten (sehr selten, nur in den Alpen)
Buntbienen (Camtopoeum) mit 1 Art (sehr selten, nur an salzigen Bodenstellen in Sachsen-Anhalt)
Weiden-Sandbiene
Zottelbiene

3. Familie der Furchenbienenartigen mit den Gattungen:
Furchenbienen (Halictus) mit 18 Arten
Schmalbienen (Lasioglossum) mit 72 Arten
Blutbienen (Sphecodes) mit 25 Arten
Schlürfbienen (Rophites) mit 2 Arten
Graubienen (Rhophitoides) mit 1 Art
Glanzbienen (Dufourea) mit 6 Arten
Schienenbienen (Nomia) mit 1 Art
Steppenbienen (Nomioides) mit 1 Art
Spralhornbienen (Systropha) mit 2 Arten
Gelbbindige Furchenbiene
Smaragdgrüne Schmalbiene
Große Blutbiene

4. Familie der Sägehornbienenartigen mit den Gattungen:
Sägehornbienen (Melitta) mit 6 Arten
Schenkelbienen (Macropis) mit 2 Arten
Hosenbienen (Dasypoda) mit 4 Arten
Blutweiderich-Sägehornbiene
Braunbürstige Hosenbiene

5. Familie der Blattschneiderbienenartigen mit den Gattungen:
Woll-/Harzbienen (Anthidium) mit 11 Arten
Düsterbienen (Stelis) mit 10 Arten
Zweizahnbienen (Dioxys) mit 2 Arten
Blattschneider-/Mörtelbienen (Megachile) mit 24 Arten
Kegelbienen (Coelioxys) mit 12 Arten
Mauerbienen (Osmia) mit 41 Arten
Scherenbienen (Chelostoma) mit 5 Arten
Löcherbienen (Heriades) mit 3 Arten
Steinbienen (Lithurgus) mit 2 Arten
Garten-Wollbiene
Kleine Garten-Blattschneiderbiene
Blatterbsen-Mörtelbiene
Kegelbiene (Art nicht näher bestimmbar)
Natternkopf-Mauerbiene
Hahnenfuß-Scherenbiene
Gemeine Löcherbiene

6. Familie der Honigbienenartigen mit den Gattungen:
Pelzbienen (Anthophora) mit 13 Arten
Trauerbienen (Melecta) mit 2 Arten
Fleckenbienen (Thyreus) mit 2 Arten
Langhornbienen (Eucera) mit 8 Arten
Keulhornbienen (Ceratina) mit 3 Arten
Holzbienen (Xylocopa) mit 3 Arten
Wespenbienen (Nomada) mit 66 Arten
Filzbienen (Epeolus) mit 5 Arten
Kraftbienen (Biastes) mit 3 Arten
Sandgängerbienen (Ammobates) mit 1 Art
Steppenglanzbienen (Ammobatoides) mit 1 Art
Schmuckbienen (Epeoloides) mit 1 Art
Hummeln (Bombus) mit 32 Arten
Kuckuckshummeln (Bombus psithyrus) mit 9 Arten
Dünen-Pelzbiene
Schwarzblaue Holzbiene
Gemeine Wespenbiene

Wildbienen sind äußerst friedliebend:
Wildbienen haben, wie alle Bienen, einen Stechapparat. Dieser wird bekannterweise bei der Honigbiene und selten bei Hummeln eingesetzt, nämlich dann, wenn man zu nahe an ihre Nester kommt oder sie quetscht.
Alle anderen Wildbienen haben zwar ebenfalls einen Stachel, setzen diesen aber höchstens ein, wenn man sie quetscht. Diesen Stich wird man aber kaum spüren, denn ihr Stachel ist so schwach, dass er die menschliche Haut nicht/kaum durchdringen kann.


Warum sind Wildbienen so wichtig ?
Laut BienABest "schätzt der Weltbiodiversitätsrat IPBES, dass rund 90% aller Wildpflanzen und 75% aller Nahrungspflanzen auf die Bestäubung durch  Tiere wie Honigbienen und Wildbienen angewiesen sind. Der ökonomische  Wert der Bestäubungsleistung durch Tiere beträgt dabei rund 235 bis 577  Milliarden Dollar pro Jahr."
[...]
"Die Wildbienen gehen weltweit in ihrem Bestand zurück. Allein in Deutschland stehen über 50% der Wildbienenarten auf der Roten Liste. Neben klimatischen Veränderungen und Extremereignissen, invasiven Arten und Krankheitserregern ist der Lebensraumverlust durch menschliche Eingriffe der wichtigste Faktor für den Rückgang der Wildbienenarten und Wildbienendichten."


Flyer zum Thema Wildbienen:
Wer sich weiter mit dem Thema Wildbienen beschäftigen will, dem möchten wir 4 Flyer des Landesverbandes der Bayerischen Imker e.V. empfehlen. Dessen Fachgruppe "Wildbienen" hat sich ausgiebig damit beschäftigt und sie im September 2024 herausgegeben.
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