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Briefmarken Teil 1

Briefmarken
Róbert Chlebo (Slowakei) erlaubte uns, Auszüge und Bilder seiner Arbeit üben Briefmarken mit Imker-/Imkerei- bzw. Bienenmotiven hier abzudrucken. Da die aktuellste Marke Chlebo´s von 2005 stammt, wurde die Arbeit etwas aktualisieret. Diese neuen Textstellen sind an der lila Farbe zu erkennen.

Neben Briefmarken werden Bienen auch auf Poststempeln, Sonderstempeln (Abbildung oben rechts), Reklameblöcken, Sondermarken (z.B. Steuermarken), Briefen, Briefumschlägen, zu den Marken passenden Postkarten (Maximumkarten, links) und ähnlichem dargestellt.

Bienen sind ein gefragtes Motiv für Marken zum Thema „Bemühung", „Arbeitseifer", „Ordnung", „Geschicklichkeit", „Verdienste" und „technische Zusammenarbeit". Die Bienenwabe mit separaten Zellen wird gerne sowohl als Symbol der „Einigkeit" und als Zeichen der „Individualität", als auch als „Teil des Gesamtwerks" dargestellt.


1) Die ältesten Bienenmarken
Auf den ersten Briefmarken zum Thema Imkerei findet man vor allem Motive mit Bienenkörben. Im Jahr 1848 erschien das erste Imkereimotiv in den USA, 1886 im Deutschen Reich und 1891 folgte Nicaragua. 1912 folgte eine Briefmarke in Liberia. Die Marken aus Bulgarien stammen von 1941.
2) Bienenstöcke und ihre historische Entwicklung
Äthiopien hat im Jahr 2002 zwei 4-teilige Serien mit Abbildungen dortiger traditioneller Bienenbehausungen herausgegeben. Hier zur Illustration eine von ihnen. Traditionelle Bienenhaltung in liegenden Waben werden auf einer Doppelmarke aus dem Oman (1983) und auch auf einer Marke aus der Ukraine (1994) gezeigt.
Die Arbeit mit Strohbienenkörben aus dem Mittelalter zeigt eine Marke aus Polen von 1977. Behausungen für die Bienenzucht sind Zeugnis der künstlerischen Fertigkeit unserer Vorfahren und viele von ihnen sind in Museen als wertvolle folkloristische Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben. Die Ehrerbietung seiner Imkervorfahren brachte Slowenien 1997 mit der Veröffentlichung eines traditionellen Bienenhauses zum Ausdruck.
2003 und 2004 folgten die beiden Marken unten. Sie zeigen gemalte Bienenbretter, mit denen Imker ihre Bienenstöcke schmückten.
Figurenstöcke sind auf der tschechischen Dreierserie aus dem Jahr 1999 abgebildet – die erste Marke zeigt einen Bienenstock in Form einer Frau aus dem Merischen Landwirtschaftsmuseum in Brün, die zweite einen Stock in Form des Heiligen Josef mit Jesus aus dem Museum im Schloss Kačín und der dritte Stock ist in Form eines Schornsteinfegers aus dem Stadtmuseum Mnichov Hradište. Auf allen drei Marken ist das Logo der tschechischen Imkervereinigung abgebildet.

Eine interessante Stockbemalung mit zwei Imkern in Schutzkleidung präsentiert auch eine tunesische Marke aus dem Jahr 1979.

3) Die Arbeit mit Bienen
Imker bei der Arbeit an modernen erweiterbaren Bienenstöcken zeigen Marken aus Grenada (1982), Honduras (1992), den Pitcairn-Inseln (1999), Schweden (1990 ), Zimbabwe (1998) und eine Doppelmarke aus der Uruguay (2001).
Die Nutzung eines Smokers zur Beruhigung der Bienen zeigt eine Marke aus Mosambik (1985). Der Inselstaat Nevis zeigt auf Marken aus dem Jahr 1994 die Honigernte, das Beruhigen eines Bienenschwarmes und die Königinnenzucht.
Gefallen an Motiven, die Imker bei ihren Tätigkeiten zeigen, bestätigte Nevis durch die Ausgabe eines Blocks im Jahr 2000, auf dem neben dem Schleudern von Honig in einer Handschleuder auch ein Smoker und ein Stockmeisel zu sehen sind.
Für Honig als bedeutendes Exportgut wird auf Marken aus der Dominikanischen Republik (1974) und Mexiko (1981) geworben.
4) Bienenkongresse und Jubiläen
Eine separate Sparte von Marken lässt sich bilden, die zu Bienenkongressen herausgegeben werden. Das bedeutendste Treffen ist der Weltbienenkongress und die Ausstellung APIMONDIA, die seit 1897 alle zwei Jahr an verschiedenen Orten stattfindet.
Das erste Mal wurde zu diesem Anlass eine Briefmarke in der Tschechoslowakei herausgegeben, als der Gastgeber die Stadt Prag war. Diese Marke ist die einzige typische Bienenbriefmarke aus der Zeit des Bestehens der Tschechoslowakei (1963).
Die nächste APIMONDIA fand in Bukarest statt, zu deren Anlass zwei Marken mit der Abbildung einer Biene auf einer Blüte und der Kongresshalle herausgegeben wurden (Rumänien, 1965) und nach einer kurzen Pause wurde eine Erinnerungsmarke an die APIMONDIA in Moskau (UDSSR, 1971) herausgegeben.
Nach einer längeren Pause findet man das Kongressmotiv auf einer Marke aus Ungarn (1983) eine Biene auf einer Blüte und in Japan (1985) eine Biene auf einer Erdbeere. Nach dem 30. APIMONDIA-Jubiläum im japanischen Nagoji wurde als nächster Veranstaltungsort Warschau gewählt.
Dazu wurde eine Serie von 6 Marken publiziert, von denen eine hier zu sehen ist (1987), die einen aufgescheuchten Bienenstock zeigt. Zum Anlass des Welttreffens der Imker im südkroatischen Split wurde eine Marke mit dem Motiv kommunizierender Bienen herausgegeben, die einen Wissensaustausch zwischen den Imkern (1991) symbolisieren soll.
An die APIMONDIA im slowenischen Ljubljana 2003 erinnert diese  Postkarte.
Am 19. August 2005 wurde von der irischen Post anlässlich der APIMONDIA in Dublin eine Briefmarke herausgegeben. Hier zu sehen im 16-teiligen Block und als Ersttagsbrief.
Erinnerungsmarken werden auch anlässlich anderer Treffen und Jubiläen von Imkervereinigungen herausgegeben. Im Jahr 1980 wurden anlässlich zweier internationaler Imkerkonferenzen in Indien die Marke links unten herausgebracht. Jordanien würdigte 1988 mit einer Serie dreier Briefmarken zwei arabische Imkerkonferenzen.
Ebenfalls 2000 wird eine südslawische Marke anlässlich des 13. Kongresses Apislavia veröffentlicht – eine Vereinigung slawischer und niederdonauischer Imker. An das 100-jährige Gründungsjubiläum der nationalen Imkerverbände wird auf einer Marke in Norwegen (1984) und Luxemburg (1986) erinnert.
5) Bienensymbolik
Typischste Beispiel ist die Verwendung von Bienen und Stöcken als Symbol für „Sparsamkeit" und „gegenseitige Zusammenarbeit". Die ältesten Marken stammen aus der Nachkriegszeit, wie z.B. eine Marke aus Finnland (1947) und Rumänien (1947). Das Motiv des Bienenstocks auf der dritten Marke von links symbolisiert den norwegischen Angestelltenverband (1964), auf der rechten Marke steht er für das Jubiläum des belgischen Pensionsfonds (1950).
Im Kongo nutzte man 1973 Bienen und Bienenkörbe als Symbol für Arbeitsamkeit und ökonomische Entwicklung. Verlassen wir die Körbe und kommen zu den Bienen. Die portugiesische Marke von 1994 wirbt mit einer stilisierten Biene für den Weltspartag. Dank eines Projekts von Gymnasiasten und der NASA haben Bienen sogar den Weltraum erreicht (Lichtenstein, 2002).
Gerade kommunistische Länder verwenden Bienen und Bienenstöcke gerne. Die Biene stellvertretend als Teil der staatlichen Gemeinschaft, das Bienenvolk stellvertretend für Fleiß, Ordnung und vorbildliche Gemeinschaft. Das ist die Idealvorstellung dieser Länder von ihren Einwohnern: Das Individuum unterliegt dem regressiven Sog des Kollektivs und des Unbewussten.
Das Motiv der Sparsamkeit verdeutlichen Marken mit Bienen und Bienenwaben. Die Marke unten links aus Südkorea (1962) steht für das systematische Sparen für die Kinder, die Marke aus dem Jahr 1971 steht für die volkswirtschaftliche Bedeutung des Sparens. Die Biene auf der Wabe unten rechts erinnert an das 50. Jubiläum der Gründung der internationalen mexikanischen Arbeiterorganisation im Jahr 1969.
Belgisch Kongo nutzte 1960 die Bienenwabe als Symbol für die technische Zusammenarbeit in der afrikanischen Sahara. Das Motiv der Bienenwabe ohne Biene wurde von Ägypten für das Werben für Lebensmittelsicherheit genutzt (1979).
Malaysia (1978) und Armenien (1995) verwendeten Wabenzellen, die ein integriertes Ganzes bilden, als stilisierte Karte ihrer Länder und der Notwendigkeit seine Kräfte für den Aufbau zu vereinen. Bienenwabenzellen werden auf Marken auch zur Darstellung der Vereinigung Europas genutzt, z.B. von Lichtenstein (1960) und von der UNO (1972).
Ein Klassiker der Filmgeschichte, der Zeichentrickfilm "Biene Maja", dient als Motivvorlage für eine Marke, die in der Bundesrepublik Deutschland 1998 erscheint. Eine junge Biene hebt sich vom Kollektiv ab, sie widersteht ihm und tut gerade das nicht, was die anderen machen. Maja widerspricht durch ihre Individualität und ihrem Eigensinn der Gemeinschaft. Die Biene steht hier also gerade entgegengesetzt dem, was z.B. kommunistische Länder in der Biene gerne sehen – unabdingbarem Gehorsam.
Beliebte Comicmotive und gemalte Motive für Bienen kommen auch vor auf Marken aus Angola (1981) und aus Japan (2000). Ein beliebtes Kindermotiv dominiert auch zwei französische Briefmarken aus dem Jahr 2004.




6) Einzelmarken mit Honigbienenmotiven
Die meisten Staaten der Welt haben den Verdienst der Bienen schon zumindest einmal auf einer Marke thematisiert. Eine schnelle chronologische Übersicht ausgewählter Marken kann man mit der Schweiz (1950), Zambia (1972) und Frankreich (1979) beginnen.

In den 80er Jahren erweitert sich die Sammlung von Bienenmarken z.B. um die Mongolei (1980), Ruanda (1982) mit Motiven von Bienen und Stöcken und Tansania (1986).
Die Marke aus Israel ist v.a. durch den biblischen Verweis auf das gelobte Land mit Flüssen aus Milch und Honig interessant (1983). Auf dem Ersttagsbriefen sehen Sie eine Marke aus Deutschland "Biene auf Salbei" (1982) und der USA (1988).
In den 90er Jahren wurde an Bienen zumindest mit einer Marke im afrikanischen Staat Burkina-Faso (1992) und auch in asiatischen Regionen wie Syrien (1992), der Türkei 1996 und Japan 1997 erinnert.
Im 21. Jahrhundert wurden Marken mit Bienenmotiven unter anderem von Somalia (2000), Estland (2000), Iran (2001) und der Inselstaat Tuvalu (2001) herausgegeben.
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